Schlagwörter
2. Klasse, Alternative, Bildung, Bleistift, Erziehung, Grundschule, Haltung, lernen, Linkshänder, schreiben lernen, Schule
Ich weiß nicht, wie oft ich diese Aussage, so ober so ähnlich, gegenüber meinem Lieblings-Leo seit seiner Einschulung im vorletzten August getroffen habe. Gefühlt ca. drölfzigtausend Mal!
Nun hat Leo bald die 2. Klasse geschafft, er macht sich bis auf ein paar… nennen wir es „Pausen“… recht gut. Mathe, Musik und Sport sind seine aktuellen Lieblingsfächer.
Außerdem ist Leo Linkshänder. Er wird also statistisch gesehen Genie oder Wahnsinniger, mal sehen 🙂 Sein bester Freund ist auch Linkshänder und wir Eltern haben von Anfang an darauf Wert gelegt, dass keinerlei Umerziehungsversuche stattfinden und bitteschön eingeheftes oder gar geringtes entsprechend andersrum an die Jungs gegeben werden soll.
Nun hat sein bester Freund mit Lesen und Schreiben, so gar kein Problem, was toll ist, Leo jedoch schon. Lesen, okay, da kommt er vielleicht nach Papa, der mag am ehesten noch Automagazine *g*, aber das kann sich ja noch entwickeln. Leo tut sich beim Schreiben aber so richtig schwer. Anfangs haben wir es noch darauf geschoben, dass es halt ungewohnt ist, den ganzen Tag Zahlen und Buchstaben zu schreiben, doch irgendwann fiel auf, dass es nicht wirklich besser wurde.
Leo hatte von Anfang an einen tollen „Schreiblernbleistift“ (von STABILO), extra für Linkshänder. Zusätzlich hatte er dicke, 3-eckige Bleistifte, dann auch mal 6-eckige und sogar mit einem normalen und einem Schreiblernfüller für Linkshänder habe ich ihn testweise schreiben lassen. NICHTS half. Leo hielt den Stift und damit auch die ganze Hand immer extrem „krampfig“
Nun hatte er gestern, warum auch immer, nur einen winzig kleinen Bleistift für eine Hausaufgabe und natürlich gab es das gleich Problem. Seine Begründung diesmal war die Länge, klar. Aus völlig unerfindlichen Gründen fand ich dann auf die Schnelle genau eine Alternative: einen etwas dickeren DRUCKBLEISTIFT mit dünner HB-Mine. Schnörkellos, keine Aussparungen für die Finger, keine extra dicke und weiche Mine, wie bei vielen „Schreiblernstiften“, sondern einfach ein schnöder Druckbleistift.
Leo schrieb. Er hielt AUTOMATISCH den Stift vernünftig, drückte NICHT wie sonst immer tierisch auf UND das Schriftbild war SOFORT besser!!
Ich bin SO begeistert! Hätten wir das doch nur geahnt. Heute bin ich mit zur Schule, weil Leo Angst hatte, die Lehrerin erlaubt den Stift nicht, weil sie vielleicht denkt, dass es ein Kugelschreiber ist und er nicht zum Erklären kommt. Sie war aber ganz angetan, natürlich darf er den nutzen, wenn damit alles leichter und besser geht!!
Nebenbei hat sie mir aber auch erzählt, dass der Trickser einen Tintenroller mitgebracht hatte, inkl. Tintenkiller. Den hatte er mal von den Großeltern bekommen zur Einschulung, sie dürfen damit aber nicht schreiben. Kleiner Halunke der 😉