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Seit gut 10 Jahren lebe ich in Hamburg. Vom Museum für Arbeit im Stadtteil Barmbek wusste ich nach kürzester Zeit und doch war ich noch nie dort. Bis zum vorletzten Sonntag. Ein total regnerischer Tag, perfekt geeignet für einen Museumsbesuch mit der Familie. Ich kann aber gleich sagen: das Museum ist auch gut für besseres Wetter geeignet, denn es ist definitiv nicht nur eine Notlösung.
Das Museum der Arbeit ist eines der 3 Haupthäuser der Stiftung Historischer Museen Hamburg und bietet sehr viel mehr als der Name vermuten lässt.
Eine kurze Übersicht zum Einstieg:
Name und Homepage des Museums: Museum der Arbeit
Thema: Ob Druckerei, Handelskontor, Metallwerkstatt oder Sonderausstellung: Das Museum der Arbeit in Hamburg-Barmbek zeigt Hamburger Industrie-, Technik- und Sozialgeschichte. (zitiert von der Homepage, weil es alles aussagt, was wichtig ist)
Noch bis Ende September bist es im 3. Obergeschoss eine Sonderausstellung namens „Fofftein“. Hier kann man in einer Bildergalerie in das Leben und Arbeit in Hamburg der letzten 80-100 Jahre eintauchen.
unsere Eckdaten: Leo (nach den Sommerferien in der 3. Klasse), Ron (kurz danach ein Vorschulkind), der Lieblingsehemann und ich (beide seit dem Schulende mehr oder weniger durchgehend in Lohn und Brot). So richtig viel Vorstellen konnten wir uns nicht unter dem Thema des Museums, jedoch interessieren wir uns für die Geschichte der Arbeit, Arbeitsgeräte, Arbeitsorte usw. Auch unsere Jungs waren interessiert (nicht erst, als sie an der U-Bahn-Station Barmbek die großen Maschinen entdeckten). Wir erziehen unsere Jungs so, wie wir selbst erzogen worden sind: wer sich was leisten will, muss was leisten! Oder auch: von nichts kommt nichts! Mit anderen Worten: Arbeiten war schon immer wichtig, auf der faulen Haut liegen ist nur im Urlaub oder in den Ferien eine echte Option. Doch wie sah Arbeiten früher aus?
Auch im Museum der Arbeit habe ich mich an Fotos und auch einem kurzen Video versucht. Fotos gibt es leider nicht so viele, da viele Ausstellungsstücke hinter Glas stehen, oder riesig sind, oder auf einem Foto einfach mal nicht richtig rüber kommen.
- Beeindruckender Anblick, wenn man aus der U-Bahn-Station (U3) Barmbek kommt
- Klettern verboten! Leider haben sich grad die Erwachsenen kaum dran gehalten
- bewährtes Prinzip
- Stanze oder Prägemaschine? Auf jeden Fall riesig!!
- eine nachgebaute Präge-Werkstatt
- erst ausstanzen
- dann den richtigen Prägestempel auswählen
- dann prägen
Gleich am Eingang konnten wir die Kinder für einen kleinen Unkostenbeitrag (2,-€ bei freiem Eintritt bis 18) zu einem Präge-Workshop anmelden. Die Wartezeit verbrachten wir im Erdgeschoss mit den oben zu sehenden Ausstellungsstücken und im Café mit sehr netter Bedienung.
Dann ging es für die Jungs los:
- Phillip, der den Workshop leitete
- für die ausgestanze „Münze“ muss der richtige Prägestempel her
- Ron Rambo
- Leo beim Feintuning
- Rons „Münze“ sieht nach dem anmalen erstmal etwas „vermurkst“ aus, Phillip versprach aber, dass am Ende alle gut aussehen.
- auf den Stanzresten liegen die „Münzen“ zum Auskühlen. Der Brennofen hatte aber auch nur 800°C
- Links Rons Spinne, rechts Leos Totenkopf. Irgendwie war mir vorher klar, wer was wählt…
Wie läuft das mit dem Prägen? Leo macht es mal vor:
Während die Jungs gestanzt und geprägt haben, sind der Lieblingsehemann und ich in den 3. Stock gefahren und durch die Ausstellung „Fofftein“ spaziert. Die wäre, teils auch wegen der Höhe in der die Bilder hängen zumindest für Ron nichts gewesen. Interessant war sie aber alle Male!
Mit den Jungs ging es dann in den 2. und 1. Stock. Ja, von oben anfangen ist echt eine prima Idee. Kleiner Hinweis: bis Ende August gibt es KEINEN Fahrstuhl (Sanierungsarbeiten)
- Nein, ein Smartphone ist das noch lange nicht!
- Multimedial können hier auch die Kleinen schon der Arbeitswelt der Eltern und Großeltern erforschen.
- Bausatz für eine EURO-Palette
- 8 Stunden arbeiten pro Tag – heute normal, früher eine hart erkämpfte Verbesserung
- Mit allen Sinnen (und einem fremden, über ihre Beine krabbelnden Baby *g*) erforchen/erfühlen/erfahren.
- Vor was nicht alles gewarnt werden musste…
- Zeitzeugen berichten „am Telefon“ aus ihrem Arbeitsleben. Auf den Karten jeweils eine kurze Vita der Person.
- Meine Mum würde sie in die Handtasche stecken wollen *g*
- Der Weg vom alltäglichen Gebrauchsgegenstand zum stummen Zeitzeugen im Museum
- Nicht nur für Kinder toll: Schubladen, in denen u.a. zeitgenössische Arbeitskleidung liegt. In der einen Arbeitskleidung vom Kiez, da waren die Jungs aber zuuufällig abgelenkt *räusper*
- fast aktuell: Tschibo-Arbeitskleidung
- sehr alter und noch unbequemer aussehender Rollstuhl
- Krankenpflegerin-Uniform
- Ein Reißbrett, so ganz ohne Computer…
Und dann war da ja noch der 1. Stock, der uns mit einer kleinen Überraschung begrüßte:
- Die Jungs wussten sofort, woher sie die Ausstellungsstücke kannten: http://wp.me/p1qgz5-dJ
- Wer es nicht erkennt, sollte einfach mal ins Museum gehen 😉
- Man kann reinschauen und es klackert: die Kinder lieben es!
- Papa erklärt
- Ich sag ja: multimedial!
- Da will man keine Zeitung sein. Das Teil ist echt gewaltig!
- Eine wunscherschöne, alte Druckmaschine
- die dazugehörige Druckerplatte
- und das fertig bedruckte Blatt
Und da wir etwas spät los sind, hatten wir im 1. Stock das Ende der Öffnungszeiten erreicht. Draußen gibt es aber auch noch einiges zu bestaunen:
- Nicht unter die Räder kommen!
- Ob der Kanal nebenan DAMIT ausgehoben wurde?
- Das Schneidrad der größten Schildvortriebsmaschine der Welt im Modell…
- …am Gesamtmodell der T.R.U.D.E.
- Schneidrad von T.R.U.D.E. (Tief runter unter die Elbe“ im Größenvergleich
Ist euch anhand des letzten Fotos eigentlich klar, wie unglaublich groß T.R.U.D.E. war? 60 Meter haben sich von der Südseite ans Nordufer unter der Elbe durchge“buddelt“. Beeindruckend!
Mein Fazit: Das Museum der Arbeit ist interessant für alt und jung und aufgrund des kostenlosen Eintritts für unter 18jährige auch ein tolles Ausflugsziel für (große) Familien. Man sollte sich viel Zeit mitbringen, oder einfach mehrmals wieder kommen. Familienfreundlich ist das Museum allemal. Ab September gibt es wieder einen Fahrstuhl, der barrierefrei in allen Stockwerken hält. Die Gänge sind überall breit genug, es gibt eine Wickelmöglichkeit im Behinderten-WC und auch das Cafe bietet einiges für die Lütten. Durch die vielen Möglichkeiten, nicht nur mit den Augen, sondern mit mehreren Sinnen das Museum zu erkunden, ist es auch über einen längeren Zeitraum für Groß und Klein spannend und schafft es kaum, langweilig zu werden.
Es gibt am Wochenende und speziell jetzt in den Ferien Workshops für Kinder, wohl aber auch für Erwachsene. Schaut einfach mal auf der Homepage oder fragt vor Ort nach. Gemein ist, dass es auch hier einen tollen Shop gibt. Also gemein für meinen Geldbeutel. Gut für meinen Vater, sein Geschenk zum 60. wurde in Santa Fu (Gefängnis in Fuhlsbüttel) gefertigt und im Museum der Arbeit gekauft. Wer kann das schon berichten?
Hat dies auf Frau Hansedog rebloggt und kommentierte:
So interessant und bestimmt mal einen Besuch wert.👍
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Liebe Ivonne,
herzlichen Dank für Deinen ausführlichen und reichbebilderten Blogbeitrag! Es freut uns zu lesen, dass es Euch bei uns gefallen hat. Ihr seid ja genau richtig zu den „Sonntagskindern“ gekommen. Die Münzen sehen prima aus.
Wir haben auch für Erwachsene sehr viele Vorführungen (http://bit.ly/1N0IQwm) und wer selbst Hand anlegen möchte, der sollte auch bei den VHS Kursen ein wenig rumstöbern, es ist wirklich für jeden etwas dabei (http://bit.ly/1N0J86k).
Ein Tipp für Berufstätige: Das Museum der Arbeit hat montags von 13 bis 21 Uhr geöffnet, an diesem Tag finden ebenfalls zahlreiche Vorführungen statt.
Ich hoffe, Dein Vater hat sich über das Geschenk gefreut. 😉
Liebe Grüße,
Wera
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